Freibadsanierung Roding – Ganzjahresbad sinnlos und nicht zu verantworten
In einer Arbeitsgruppe haben wir die Vor- und Nachteile des Vorschlages der Stadtverwaltung zum Ganzjahresbad untersucht. Hier unsere Erebnisse und Forderungen:
Das Rodinger Freibad ist seit über 40 Jahren beliebt. Damit das so bleibt sind sicherlich in Kürze einschneidende Renovierungsmaßnahmen erforderlich.
Bevor aber diese Arbeiten geplant, oder über Ihren Umfang entschieden werden kann, ist erst eine saubere Analyse des Ausgangspunktes und des angestrebten Zieles nötig.
Warum kommt der Besucher ins Rodinger Bad, was erwartet ihn jetzt und was wünscht er sich für die Zukunft? Zentrum dieser Überlegungen muss der normale Badegast sein, keine realitätsferne Wunschvorstellung.
Unser Freibad hat gegenüber den anderen Bädern im Landkreis einige Vorteile:
• große, abwechslungsreiche Liegewiesen
• eine große Schwimmfläche
• ein sehr schöner Kleinkinderbereich
• sehr günstige Eintrittskarten (vor allem bei Saisonkarten)
Allerdings gibt es auch einige Schwächen
• barrierefreier Zugang nicht optimal
• eingeschränkte Spaßangebote
• veraltete Technik
Diese Probleme lassen sich mit einem überschaubaren finanziellen Aufwand beheben, bei Aufteilung in mehrere Bauabschnitte sogar ohne die Öffnungszeiten des Bades einzuschränken (außerhalb der Badesaison).
Die Vorschläge des Bürgermeisters gehen weit über diese Arbeiten hinaus.
In der Variante „Freibad“ sind umfangreiche Arbeiten am Gebäude geplant; eventuell auch eine Saunalandschaft, die allerdings in den Kostenplanungen noch gar nicht enthalten ist.
Die Variante „Ganzjahresbad“ verändert sowohl das Gebäude als auch den Schwimm- und Liegebereich völlig.
Diese beiden Varianten sind aber weder nötig noch wünschenswert.
Bei der Variante „Freibad“ werden teure Umbaumaßnahmen am Gebäude durchgeführt die dem Besucher keinen nennenswerten Mehrwert bieten.
Beim Ganzjahresbad werden systematisch alle Vorteile unseres Bades zunichtegemacht. Die Liegewiesen verlieren den direkten Zugang zum Badebereich. Die Schwimmfläche wird mehr als halbiert, es steht nur noch ein 25m Becken und ein kleines Nichtschwimmerbecken zu Verfügung. Der Kleinkinderbereich mit Spielbereich wird stark verkleinert.
Trotz der Investitionen von ca. 19 Millionen Euro werden wir aber kein Bad erhalten, das mit dem Kötztinger Aqacur oder gar dem Regensburger Westbad konkurrieren kann. Einzig die Eintrittspreise werden sich auf ähnlich hohem, nicht familienfreundlichen, Niveau bewegen. Der erhoffte Anstieg der Besucherzahlen ist wegen der Verschlechterung gegenüber dem jetzigen Freibad äußerst fraglich, da zudem die geplante Umsetzung mit den Wunschvorstellungen der meisten Bürger, wie ein „richtiges“ Ganzjahresbades aussehen sollte, wenig zu tun hat. Die immensen jährlichen Folgekosten von ca. 1,5 Millionen Euro sind ohnehin nicht zu verantworten.
Leider wurde von der Stadtratsmehrheit ein Planungsauftrag mit Kosten von 200.000,00 Euro für diese Variante beschlossen.
Der FDP-Kreisverband Cham fordert die Planungen für ein Ganzjahresbad umgehend zu beenden und stattdessen, den hier dargelegten Vorschlag zu verwirklichen.
Er ist der Situation angemessen und ist eine gute Lösung für die Badegäste.
Er reduziert sowohl die Erhöhung der Neuverschuldung als auch die jährlichen Kosten von 1,5 Millionen ganz erheblich.
Gerade in Hinblick auf die besorgniserregende Verschuldung der Stadt von ca. 35 Millionen Euro (einschließlich der Nebenhaushalte) ist dies dringend geboten. Ansonsten wird die Handlungsmöglichkeit der Stadt für die Zukunft zu stark eingeschränkt.
Diese Verschuldung liegt vor, obwohl die Wirtschaft floriert, was bekanntlich sehr schnell anders sein kann. Eine wirtschaftliche Krise z.B. in der Auto- oder Bauindustrie kann sich fatal auswirken.
Es wäre bedauerlich, wenn z.B. die sinnvolle Förderung von Vereinen oder Feuerwehren wegen eines sinnlosen Prestigebaues eingeschränkt, oder die Steuern und Abgaben erhöht werden müßten.